Jahresbericht 2021

Klinik Füssen

Förderverein finanziert Diagnosegerät für Long-Covid-Patienten

Langzeitfolgen einer Covid-19 Erkrankung, Long Covid oder auch Post-Covid-Syndrom, beeinträchtigen nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit. Dies hat eine Reduktion der Lebensqualität zur Folge, bisweilen ist der private oder berufliche Alltag nicht mehr zu bewerkstelligen.

 

„Die Spiroergometrie ist eine wunderbare Untersuchungsmethode, um die Gründe für eine reduzierte Belastbarkeit oder Atemnot aufzuspüren“, betont Dr. Martin Hinterseer. Häufig sei es nicht einfach herauszufinden, ob das Herz, die Lunge oder der Muskel-Skelett-Apparat die Probleme verursacht, so der Chefarzt für Kardiologie an der Klinik Füssen weiter. „Durch unser neues Spiroergometer können wir jedoch genau feststellen, wie körperlich leistungsfähig ein Mensch ist und welches Organsystem erkrankt ist.“

 

Bei der Spiroergometrie werden mithilfe einer fahrradergometrischen Belastung die Herzkreislaufparameter Puls und Blutdruck aufgezeichnet – sowie ein kontinuierlich abgeleitetes EKG in Ruhe und unter körperlicher Anstrengung. Zusätzlich können Atemvolumina über eine Atemmaske, die Mund und Nase bedeckt, bestimmt werden. Ein Gasanalysator misst zudem den Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt in der ausgeatmeten Luft.

 

Gerade die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion können durch das neue Gerät nun genauer objektiviert werden, erklärt Oberärztin Juliane Herpich: „Wir sind sehr glücklich. Diese Anschaffung bedeutet einen wichtigen Baustein in der optimierten kardiologischen und pneumologischen Versorgung der Patienten im südlichen Ostallgäu“, so die Leiterin des Schwerpunktes Pneumologie an der Klinik Füssen.

 

 

Im Alter noch besser aufgehoben

Einen weiteren Schritt zur bestmöglichen und unkomplizierten Versorgung von Seniorinnen und Senioren geht die Klinik Füssen. Dort nahm ab 1. Juli 2022 die neue Akutgeriatrie die Arbeit auf. "Der entscheidende Faktor ist, dass wir Patientinnen und Patienten direkt von der Notaufnahme übernehmen können", erläutert Geriatrie-Chefarzt Dr. Christian Ott. Damit können Menschen, die mit einem Notfall wie einem Herzinfarkt oder Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden, sofort auch von einer komplexen früh-rehabilitativen Behandlung profitieren. Dazu ist es nötig, dass verschiedene Abteilungen routiniert und professionell zusammenarbeiten.

 

Der größte Vorteil ist, dass für alle Belange die richtigen Spezialisten bereitstehen. Zwar ist interdisziplinäre Zusammenarbeit mittlerweile weit verbreitet. Wie alt die Menschen sind, bleibt jedoch häufig zuerst außen vor. Dabei kann spezielle altersmedizinische Betreuung die Prognose deutlich verbessern. Sie stärkt die Selbstständigkeit und hilft, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.

 

In Füssen lebt ein höherer Anteil älterer Menschen. Doch von der Akutgeriatrie sollen auch Patientinnen und Patienten aus anderen Teilen der Region profitieren. Beispielsweise wird einer der drei Füssener Geriatrie-Ärzte regelmäßig Patienten in Kaufbeuren ansehen um zu prüfen, ob diese direkt im Anschluss an eine Notbehandlung nach Füssen verlegt werden können. Auch die Zusammenarbeit mit dem Standort Buchloe soll zum Wohl der Bevölkerung vertieft werden. Denn die Weiterbehandlung ist das Füssener Geriatrie-Spezialgebiet – mit der neuen Akutgeriatrie kann diese noch nahtloser einsetzen und Seniorinnen und Senioren noch besser helfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 Jahre Herzzentrum Füssen-Außerfern: Kompetente Hilfe für tausende Herzerkrankte

„Solch eine außergewöhnlich hohe Qualität in der Herzinfarktversorgung kann nur durch die enge Vernetzung mit dem BKH Reutte und den regionalen Rettungsdiensten aufrecht erhalten werden“, betont Dr. Martin Hinterseer die Einmaligkeit des Projektes bei der Jubiläumsfeier am 15. September 2022 im Kaisersaal des Füssener Klosters St. Mang.

 

Der Chefarzt der Inneren Medizin und Ärztliche Direktor der Klinik Füssen bedankt sich daher auch bei den beiden Schirmherren dieses beispielhaften europäischen Projekts, Dr. Theo Waigel und Franz Fischler. „Nur durch das enorme Engagement des ehemaligen deutschen Finanzministers und des vormaligen EU-Kommissars war eine solche internationale Erfolgsgeschichte erst möglich, die 2020 mit dem Förderpreis der ‚Arbeitsgemeinschaft der leitenden Klinik Kardiologen‘ belohnt wurde“, so Hinterseer.

 

Dr. Eugen Ladner, der Ärztliche Direktor des BKH Reutte, betont in seinem Grußwort die große Bedeutung dieses Gemeinschaftsprojektes im Außerfern. „Vor 2012 war ein Transport von Herzpatienten zum nächstgelegenen Infarktversorger nach Innsbruck stets langwierig – und häufig sogar unmöglich, aufgrund der Witterung oder Tageszeit.“ Durch die Kooperation kann nun Einheimischen wie Besuchern eine hochmoderne Versorgungssicherheit bei Herzinfarkten garantiert werden, so Ladner.

 

Herz-Kreislauferkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Vor allem bei der Akutversorgung eines Herzinfarktes spielt Zeit und das Vorhandensein eines Herzkatheters mit 24/7 Bereitschaft eine entscheidende Rolle. Jede Verzögerung in der Versorgung ist mit einer erhöhten Sterblichkeit und eines bleibenden Schadens am Herzen verbunden.

 

 

Profis am Fuß der Alpen

Die idyllische Lage am Fuß der Ammergauer Alpen zeichnet die Klinik Füssen auf zweierlei Weise aus: Natürlich erhöht der Standort nahe Säuling, Tegelberg und Co. die Aufenthaltsqualität für Patientinnen und Patienten und bietet der Belegschaft einen attraktiven Arbeitsplatz. Ebenso spielt das Haus der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren eine wichtige Rolle bei Bergunfällen und anderen Notfällen im alpinen Gelände. Erste Anlaufstelle ist dabei das gut eingespielte und erfahrene Notfallzentrum um Leiter Dr. Philipp Zimmermann und Oberärztin Bernadett Pfeilschifter. Damit stehen Fachleute für jedes Szenario vom Kreislaufzusammenbruch bis zum Absturz bereit.

 

"Die Lage am südlichen Rand der Bundesrepublik ist ein Alleinstellungsmerkmal und verlangt gute Zusammenarbeit mit mehreren behördlichen Institutionen", sagt Zimmermann. Damit meint er etwa Bergwacht (Deutschland) und Bergrettung (Tirol), Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht und Rettungsdienste. Das Notfallzentrum profitiere besonders vom kürzlich in Betrieb gegangenen neuen Hubschrauberlandeplatz, der im Gegensatz zum alten Notlandeplatz allen Normen entspricht. Diese Professionalisierung erleichtere die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Luftrettungs-Organisationen.

 

Die Bandbreite möglicher Verletzungen ist zwar riesig. Doch stechen je nach Saison einige hervor: Wenn im Winter die Lifte laufen, werden besonders viele Ski- und Snowboardfahrer mit Knie-, Schulter und Handgelenkbrüchen eingeliefert. Im Sommer verletzen sich immer mehr Menschen neben den Extremitäten am Kopf. Das geht nach den Worten der Ärzte auch auf den E-Bike-Boom zurück: Einerseits seien viele Radler ohne Helm unterwegs. Andererseits ermögliche es die Elektro-Unterstützung schnell in Gelände zu gelangen, das bei der Abfahrt überfordern kann. Gleiches gilt beim Thema Wandern für Bergbahnen.

 

Ein weiteres Thema ist, dass aufgrund des demografischen Wandels immer mehr Senioren in den Bergen unterwegs sind. Auch darauf ist die Klinik Füssen eingestellt – es wurde sogar eine Akutgeriatrie eröffnet. Diese arbeitet eng mit dem Notfallzentrum zusammen. Dass die Bergwacht seit 2017 mit am Klinikgelände angesiedelt ist, unterstreicht die Bergkompetenz des Füssener Krankenhauses.

 

 

Kontakt

Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren
Klinik Füssen
Stadtbleiche 1
87629 Füssen


Tel. 08362 500-0

Fax 08362 500-113

 

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