Hochbau
Digitalisierungsoffensive kreiseigene Schulen
Rund 7,2 Millionen Euro investiert der Landkreis Ostallgäu zwischen 2017 und 2025 in die Digitalisierung seiner Schulen.
Über die einzelnen Maßnahmen haben Landrätin Maria Rita Zinnecker, Kreiskämmerin Bettina Schön und IT-Leiter Thomas Feneberg den Kreisausschuss im Juni informiert. Für die Finanzierung nutzt der Landkreis mehrere Fördermöglichkeiten von Freistaat und Bund. Der Landkreis ist Sachaufwandsträger von elf Schulen.
„Alle Maßnahmen haben wir in enger Abstimmung mit der Schulfamilie umgesetzt“, erklärte Zinnecker den Ausschussmitgliedern. „Dadurch haben wir passgenaue Lösungen für jede einzelne Schule erreicht. Bei der Digitalisierung unserer Schulen sind wir sehr gut aufgestellt.“
Für eine ausreichend gute Internetverbindung sorgen die Glasfaseranschlüsse mit einer Bandbreite von bis zu 1000 Mbit/s. „Das ist insbesondere für das Home-Schooling oder den Hybridunterricht notwendig, da Videokonferenzen sehr bandbreitenintensiv sind“, weiß Feneberg. In den Klassenzimmern wurden unter anderem Notebooks, Dokumentenkameras, Monitore und Beamer installiert. Außerdem stehen zentrale Steuerpanels zur Steuerung der Medientechnik zur Verfügung. Zudem wurden an den beruflichen Schulen Fachunterrichtsräume zum Beispiel mit CNC-Fräsen, Abgasmess- oder Futtermittelanalysegeräte ausgestattet. „Unsere Schulleiter sind sehr zufrieden mit der Unterstützung und der digitalen Ausstattung,“ berichtete Schön. „Diese Rückmeldung bekommen wir immer wieder.“
Leihgeräte für sozial benachteiligte Schüler
Auch die Lehrer profitieren von den Digitalisierungs-Aktivitäten des Landkreises: Um ihnen einen rechtssicheren, orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf digitale Kommunikationswerkzeuge, Bildungsmedien und Lernmaterialen zu ermöglichen, haben die Schulen bislang 310 Lehrerdienstgeräte vom Landkreis erhalten. Für Schüler aus sozial benachteiligten Familien wurde mit bislang 487 Leihlaptops die Möglichkeit geschaffen, sich ein mobiles Endgerät auszuleihen.
Der Landkreis investiert seit vielen Jahren in die Digitalisierung seiner Schulen. Als Grundlage dafür wurde 2016 das Konzept „Digitales Klassenzimmer“ entwickelt. Die ersten Maßnahmen wurden 2017 im Rahmen der Generalsanierung der Realschule Füssen umgesetzt. Aktuell sind rund 150 digitale Klassenzimmer im Einsatz. Für 2022/23 ist die Digitalisierung weiterer 100 Klassenzimmer geplant.
Weitere Informationen zur Digitalisierungsoffensive an den kreiseigenen Schulen finden Sie hier.
Sanierung der Erich-Kästner-Schule Füssen nach Hochwasser
Starkregen an den frühen Morgenstunden am 23.05.2022 verursachte an der Erich-Kästner-Schule in Füssen starke Schäden im Untergeschoss der Schule.
Durch den kontinuierlichen Regen sammelte sich das Regenwasser am benachbarten Galgenbichl. Das Oberflächwasser sammelte sich sowohl an den angrenzenden Wiesen und floss über einen stark abschüssigen Feldweg direkt in die Lichtgräben der Schule. Bei einer anschließenden Simulation durch ein hydrologisches Planungsbüro wurde ein über 100-jähriges Ereignis festgestellt.
Während die Fenster und Türen die Wassermengen weitestgehend standhielten, drang das Wasser über vorhandene Leitungsdurchdringen in den Kellerwänden ein.
Durch den Feuchtigkeitseintrag musste nicht nur die Schule ab diesem Zeitpunkt gesperrt werden, sondern auch die kompletten Einrichtungen entsorgt und das Untergeschoss bis auf den Rohbau zurückgebaut werden.
Die Schadenssumme beträgt über 1 Millionen €. Obwohl sofort mit den Sanierungsarbeiten begonnen wurde, ist erst im Frühjahr 2023 mit einer Inbetriebnahme der betroffenen Räume zu rechnen. Zeitgleich finden Überlegungen statt, inwieweit sich künftig vor solchen Ereignissen geschützt werden kann.
Nachrüstung Lüftungsanlagen an den Realschulen Buchloe und Marktoberdorf
Regelmäßiges Lüften war während der Pandemie zum Dauerthema an allen Schulen geworden. Aufgrund der aktuellen Bedrohung durch das Virus für die Kinder und zur Realisierung einer nachhaltigen sinnvollen Lösung wurde von der Bafa für Schulen die sogenannte Bundesförderung für Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen aufgelegt. Über das zeitlich befristete Förderprogramm werden bis zu 80% der Bau- und Planungskosten übernommen. Darüber hinaus stellt die Investition eine Stärkung Bildungsregion Ostallgäu dar.
Im Hinblick auf eine einheitliche technische Ausstattung, den Infektionsgefahren durch das Coronavirus und den hohen Fördermitteln des Bundes wurde an den beiden Schulen noch im vergangenen Jahr sehr kurzfristig und im Eiltempo ab Oktober 2021 die Planung zum Einbau von zentralen Lüftungsanlagen durchgeführt und ab Februar 2022 die Arbeiten ausgeschrieben. In der Realschule Marktoberdorf und Buchloe waren bereits im Altbau zentrale Lüftungsanlagen verbaut. Sowohl im Neubau der Realschule Marktoberdorf (11 Klassenzimmer) als auch im Neubau der Realschule Buchloe (9 Klassenzimmer) fehlten aber bisher noch entsprechende Anlagen. Die besondere Herausforderung während der Planungsphase stellten die großen Querschnitte der Lüftungskanäle dar. Die Anpassung des vorhandenen Tragwerks beider Schulen an die neue Lüftungsanlage wurde von den Planern schnell und maßgeschneidert auf der Grundlage der vollständigen bestehenden Dokumentation gelöst. An beiden Schulen konnten bisher ungenutze Flächen unterhalb des Gebäudes zur Unterbringung der Lüftungsgeräte planerisch optimiert genutzt werden. So bleibt auch zukünftig die Architektur der Gebäude unbeeinträchtigt durch die technischen Anlagen.
Die Arbeiten wurden bereits ab Ostern 2022 mit umfassenden Betonscheidearbeiten parallel an beiden Schulen begonnen. Aufgrund der Dringlichkeit zur Umsetzung wurde bereits nach den Ferien geschossweise und schulbegeitend mit dem Bau der Lüftungskanäle begonnen. Umfassende Elektro-, technische Dämm- Trockenbau- Stahl- und Baumeisterarbeiten mussten im Zuge der Maßnahme durchgeführt werden. Eine Anpassung der vorh. Brandmeldeanlage und Mess- und Regeltechnik war im Zuge der Maßnahme notwendig.
Trotz Lieferkettenverwerfungen, Chipmangel und der sich daraus ergebenenden langen Lieferzeit wurden Ende November bereits die Lüftungsgeräte beider Schulen angeliefert. Die Inbetriebnahme der Lüftungsanlagen und in diesem Zusammenhang die bauliche Fertigstellung erfolgt bis Ende Februar 2023. Die vollständige Abrechnung erfolgt in der ersten Jahreshälfte 2023.
Generalsanierung Realschule Obergünzburg
Im September zu Beginn des Schuljahres 2022/23 wurde die Sanierung an der Realschule Obergünzburg mit dem Pausenhof als letzter Bauabschnitt der umfangreichen Arbeiten abgeschlossen.
Seit dem Sommer 2018 wurde das Schulgebäude aufwendig saniert. Neben dem Neubau von neuen dringend benötigten Klassenräumen und Fachräumen wie Chemiesaal, Physiksaal, Informatikräumen und Schulküche wurde der Verwaltungstrakt (Schulleitung, Sekretariat, Lehrerzimmer) komplett neu und zeitgemäß gestaltet. Angrenzend an die neue Aula wurde zur Erschließung des Altbaus ein repräsentatives Treppenhaus inklusive Aufzug eingebaut. Zur Verbesserung der Bildungsqualität wurden im Zeichen der Bildungsregion Ostallgäu sämtliche Lehrräume mit modernster Medientechnik ausgestattet. Durch eine intelligente digitale Steuerung, die die Endgeräte miteinander verbindet, können nun die Lehrer den Schülern die Lehrinhalte progressiv und auf der Höhe der Zeit vermitteln. Die neue gut ausgestattete Bibliothek rundet das neue Profil der Schule gelungen ab. Weitere Schwerpunkte der Arbeiten waren die energetische und sicherheitstechnische Optimierung des Gebäudes. Zum Beispiel hat die Fassade der Schule eine Außendämmung, neue Fenster und einen neuen Sonnenschutz erhalten. Die Beleuchtung wurde energieeffizient auf neue LED-Technik umgestellt. Die Kabel- und Leitungsanlagen inklusive der Gebäudeleittechnik wurden komplett erneuert. Sämtliche brandschutztechnische Defizite wurden durch die Modernisierung der Brandmeldanlage und den Einbau von neuen Brandschutztüren beseitigt. Eine zentrale Lüftungsanlage liefert nun frische, viren- und keimfreie Luft.