Allgäuer Moorallianz
Hochkarätiger Besuch zur Auftaktveranstaltung der Projektverlängerung
Anlässlich der Verlängerung des Naturschutz-Großprojekts durften die Landrätinnen Maria Rita Zinnecker (Ostallgäu) und Indra Baier-Müller (Oberallgäu) im Namen der Allgäuer Moorallianz, Bundesumweltministerin Steffi Lemke gemeinsam mit dem Bay. Staatsminister Thorsten Glauber und Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, zur Auftaktveranstaltung am 23.05.2022 im Schwindenmoos bei Marktoberdorf begrüßen. Die Bundesumweltministerin zeigte sich beeindruckt vom bisherigen Wirken der Moorallianz und freute sich, dass die Arbeit nun bis 2030 weitergeht: „Moorschutz ist Klimaschutz, denn gesunde Moore sind bedeutsame Wasser- und Kohlenstoffspeicher. Gleichzeitig sind naturnahe Moore wertvolle Lebensräume für eine reiche Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten. Das hat die Allgäuer Moorallianz in den vergangenen Jahren bereits in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt. An diesem Beispiel wird besonders deutlich, wie die Synergien zwischen Natur- und Klimaschutz stärker und gezielter als bisher genutzt werden können.“
Ankauf von Flächen, Wiederherstellung Streuwiesen, Renaturierung von Quellfluren und Feuchtwiesen
Bis Ende 2022 konnte die Allgäuer Moorallianz mit einer Gesamtinvestition von circa 3,84 Millionen Euro eine Fläche von 288 ha ankaufen. Davon liegen 167 ha im Ostallgäu und 121 ha im Oberallgäu. Während sich in den ersten Jahren das Hauptaugenmerk auf den Flächenerwerb und die Arrondierung funktionsfähiger Einheiten in den Fördergebieten richtete, gewann in der zweiten Hälfte der bisherigen Projektlaufzeit die Wiedervernässung von Hoch- und Übergangsmooren und in kleinerem Maßstab die Sanierung von Niedermooren an Bedeutung. Für dauerhaft wirksame Maßnahmen zur Wiederherstellung eines günstigen Wasserhaushalts und für Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung artenreicher naturnaher Vegetationsbestände und Lebensräume wurden bis Ende 2022 einschließlich Planungskosten insgesamt rund 1,62 Millionen Euro investiert. Soweit Flächen bereits verfügbar waren, wurde auch der zweite Schwerpunkt der Projektziele beziehungsweise Handlungsschwerpunkte, nämlich Erhalt und Wiederherstellung von artenreichem extensivem Grünland auf Mooren (z. B. Streuwiesen), betrieben.
Im Laufe dieses Jahres konnten wir vor allem durch Maßnahmen in unterschiedlichen kleineren Flächen die Wiederherstellung brachgefallener Streuwiesen, die Renaturierung von Quellfluren und Feuchtwiesen durch Entfernung von Drainagesystemen, den standortgerechten Waldumbau in früher entwässerten Moorflächen sowie die Entwicklung von artenreichen Flächen durch extensive Beweidung vorantreiben.
Mittel zur Fortführung des Projektes bis 2030
Dem Zweckverband Allgäuer Moorallianz stehen nun zur Fortführung des Projektes 2022 bis 2030 weitere Ausgabemittel in Höhe von 9,4 Millionen Euro in Aussicht. Dabei wird die hydrologische Sanierung von Hochmooren weiterhin Schwerpunkt der Maßnahmenumsetzung sein. Vorkommen besonderer, gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sollen durch entsprechende Pflegemaßnahmen gesichert werden. Auch Moorwälder und die offene Streuwiesenlandschaft im Randbereich der Moore bleiben Gegenstand des Projektes. Im Wesentlichen soll es dabei um Gebiete gehen, die sich aus bisherigen Aktivitäten ergeben haben. Der Fokus liegt einerseits auf einer sinnvollen Abrundung und Arrondierung von Flächenankäufen. Andererseits sollen Aktivitäten auch auf Flächen in öffentlichem Eigentum stattfinden, z. B. in Moorgebieten, für die mit anderen beteiligten Akteuren (Bayerische Staatsforsten, Wasserwirtschaftsamt, Gemeinden, Verbänden) bereits eine Kooperation ins Auge gefasst wurde.